Zustand der Erde

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Zustand der Erde


Die Erde, einst Wiege der Menschheit, liegt heute in Trümmern. Innerhalb weniger Jahre hat sich der einst blaue Planet in einen öden Felsbrocken verwandelt, umgeben von einer undurchdringlichen Staubschicht, welche keinen Sonnenstrahl den Boden berühren lässt. Begonnen hat die Katastrophe vor über 60 Jahre, als eine unbekannte Flotte eine Forschungsstation auf dem Erdmond unvermutet angriff. Bis heute ist weder genau geklärt, wer die Angreifer waren, noch was ihre Beweggründe waren. Der einzige Hinweis ist ein Artefakt, welches auf der Forschungsstation untersucht und von den Aliens gestohlen wurde.

Der Angriff löste eine Kettenreaktion aus, deren Folgen sich bis heute auswirken. Zum damaligen Zeitpunkt hatte man auf dem Mond mehrere Forschungsbasen errichtet, welche alle von miteinander in Verbindung stehenden Fusionsreaktoren mit Energie versorgt wurden. Als die Angreifer sich des Artefakts bemächtigten, kam es zu einer unvorhersehbaren Energierückkopplung, welche das Energienetz überlastete. Innerhalb weniger Minuten versagten bei den einzelnen Reaktoren die magnetischen Eindämmungsfelder und mehrere gewaltige Explosionen erschütterten den Erdtrabanten. Man hatte die Fusionsreaktoren aus Sicherheitsgründen tief unter der Oberfläche des Mondes errichtet, um sie vor möglichen terroristischen Anschlägen zu schützen, jedoch erwies sich dieses Vorgehen in der damaligen Situation als fatal. Durch die beinahe synchrone Detonation von 15 Fusionsreaktoren wurde der Mond beinahe auseinander gerissen und gewaltige Gesteinsbrocken in den Weltraum geschleudert. Bereits wenige Stunden später schlugen erste Brocken in der Meere auf der Erde ein und erzeugten eine Flutwelle, welche ganze Regionen vollständig überschwemmte und Millionen Menschen tötete. In den darauf folgenden Tagen ging ein Asteroidenschauer auf die Erde nieder und sorgten für apokalyptische Zerstörungen. Angesichts der unvorstellbaren Vernichtungen glaubten viele an das jüngste Gericht.

Nach einigen Tagen hörten die Gesteinsschauer endlich auf und man glaubte das Schlimmste überstanden zu haben. Als langsam wieder die Hoffnung zurückkehrte machten Wissenschaftler eine weitere erschreckende Entdeckung: durch die Wucht der Explosionen und der dadurch herausgerissenen Gesteinsmassen hatte sich der Schwerpunkt des Mondes dermaßen verändert, dass er ins Trudeln geriet und sich so immer mehr der Erde näherte. Man rechnete damit, dass in 3 Monaten der Mond sich soweit der Erde genähert haben würde, dass er durch die verstärkte Erdanziehungskraft endgültig auseinander gerissen und auf die Erde stürzen würde. Selbst ein Bruchteil der Masse des Mondes würde ausreichen um bei einem Einschlag sämtliches Leben auf der Erde zu vernichten.

Die Erdregierung versuchte zunächst diese Information geheim zuhalten und plante im geheimen Evakuierungsmaßnahmen. Zum damaligen Zeitpunkt lebten über 9 Milliarden Menschen auf dem bis dahin blauen Planeten. Mit den vorhandenen Mitteln und den knappen Zeitrahmen würde man allerhöchstens 500 Millionen Menschen retten können. Selbst wenn man die, eigentlich nur für Versorgungsmaterial gedachten, Massenbeschleuniger umbauen würde, war das Schicksal von Milliarden Menschen besiegelt.
Es gelang der Erdregierung über zwei Monat lang das Geheimnis zu wahren und die Evakuierungsmaßnahmen wie geplant umzusetzen. Aufgrund eines Lecks drang die Hiobsbotschaft jedoch nach außen und innerhalb weniger Stunden brach eine weltweite Panik aus. Auf den gesamten Planeten kam es zu Aufständen, Städte wurden geplündert und Einrichtungen der Erdregierung gestürmt. Einige, reiche Bürger konnten sich noch in ihren privaten Raumschiffen retten, dann brach alles zusammen. In den darauf folgenden Tagen starteten nur mehr eine handvoll Raumschiffe, welche einige tausende Menschen in Sicherheit bringen konnte. Am 24. Februar im Jahre 2132 a.D. wurden die schlimmsten Befürchtungen war. Unter den Gravitationskräften der Erde zerbrach der Mond endgültig und erneut ging ein tödlicher Hagel aus Tonnenschweren Gesteinsbrocken auf die Erde nieder. Entgegen den Vorhersagen einiger Wissenschaftler fiel nur 1/4 der ursprünglichen Masse des Mondes tatsächlich auf der Erde, der Rest verlor sich in die Weiten des Alls oder erreichte eine stabile Umlaufbahn, jedoch war dies reine Statistik. Für die Menschen auf der Erde gab es keinerlei Überlebenschancen. Der durch die Einschläge aufgewirbelte Staub legte sich wie ein undurchdringlicher Schleier über die Erde. Sollte auf der Erde wieder erwarten etwas überlebt haben, würde es innerhalb weniger Tage aus Mangel an Sonnenlicht und zugrunde gehen.

Durch die gewaltigen Anstrengungen der VES-Flotte konnte man schließlich 516 Millionen Menschen rechtzeitig evakuieren, jedoch stand man vor dem Problem, wo man die gewaltigen Menschenmassen unterbringen und wie man sie versorgen sollte. Glücklicherweise hatte man zum damaligen Zeitpunkt einen Großteil der Industrie von der Erde bereits in den Asteroidengürtel zwischen Erde und Mars ausgelagert. Gewaltige, weitgehend automatisierte Anlagen produzierten unaufhörlich Güter und Material für die 9 Milliarden Menschen, welche einst auf der Erde lebten. So stand man vor der paradoxen Situation, dass man zwar gewaltige materielle Ressourcen zur Verfügung hatte, jedoch nicht genügend Nahrung um das Überleben der Menschen sichern konnte. So entschloss man sich zu einem weiteren, gewaltigen Evakuierungsprogramm. Die Fabriken in den Asteroidengürtel wurde umprogrammiert, zahlreiche Schiffe mit Kälteschlafzellen ausgerüstet und mit Versorgungsmaterial voll gestopft. Man wollte so viele Erdflüchtlinge wie nur möglich in den Kälteschlafzellen "zwischenlagern" und zu den, bereits damals zahlreich vorhandenen, Kolonien weit außerhalb des Sol-Sektors schicken. Dort hoffte man mit Hilfe der mitgeschickten materiellen Unterstützung das Überleben der Menschen sichern zu können.

Doch wie so oft, wurden die Probleme nicht gelöst, sondern nur verlagert. Viele der Kolonien befanden sich erst im Aufbau und konnten die Flut an Flüchtlingen kaum bei sich aufzunehmen. Auch die mitgebrachten Materialen und Werkzeuge konnten nichts daran ändern, denn bis man aus ihnen die benötigte Infrastruktur wie Wohnquartiere, zusätzliche hydroponische Gärten oder Luftaufbereitungsanlagen aufgebaut hatte, musste man die Flüchtigen mit den nur spärlich vorhanden Mitteln durchfüttern. Für viele Kolonien bedeutete dies den endgültigen Kollaps, sie wurden aufgegeben und die Überlebenden flüchteten ihrerseits zu anderen Orten. Die Menschheit versank im Chaos.

Die auf dem Mars neu gebildete Zentralregierung hatte Mühe sich auch nur in ihrem unmittelbaren Umfeld durchzusetzen. Die darauf folgenden Jahre waren geprägt von Anarchie und Gewaltherrschaft.

Es spricht wohl für den Überlebenswillen und der unglaublichen Anpassungsfähigkeit der Menschen, dass sie auch diese schwere Zeit gemeistert haben. Durch die gewaltigen Produktionsstätten in den Asteroidengürteln konnte sich Zentralregierung auf Mars an loyale Kolonien weiter Material schicken und so im Laufe der Zeit die Situation verbessern.

Die Erde ist bis heute nichts mehr als ein lebloser Felsblock im All. Aus dem einst beeindruckenden Verteidigungsarsenal hatten einige Killersatelliten das Bombardement durch den Mond weitgehend unbeschadet überstanden. Nach der Zerstörung der Leitstelle auf der Erde gingen die Satelliten in einen automatischen Verteidigungsmodus und greifen seither jedes Schiff an, welches sich dem Planeten nähert. Aus diesem Grund wurde um den Planeten ein Sicherheitsbereich gezogen, welcher nicht betreten werden darf. Es dürfte auf der Erde jedoch ohnehin nichts mehr existieren, was das Risiko einer Landung auf der Oberfläche wert wäre.

Nach wie vor halten sich hartnäckige Gerüchte, dass einige Menschen die Katastrophe auf der Erde überlebt haben. Angeblich haben sie in gewaltigen Schutzbunkern Zuflucht gefunden und streunen nun, Jahre nach der Katastrophe, auf der Suche nach verwertbaren Ressourcen auf der verwüsteten Erde herum.

Es ist unklar in wie weit dies zutrifft, aber einige radikale Separatisten haben sich im laufe der Zeit auf der Erde niedergelassen oder sind erst gar nicht geflohen. Sie sollen angeblich sogar die verbliebenen Orbitalwaffen, den einstigen militärischen Stolz der Erde, unter Kontrolle haben und unter einander um die verbliebenen Ressourcen erbitterte Schlachten schlagen.

Des Weiteren existieren Gerüchte darüber, dass gewaltige Bunkeranlagen die Menschen vor der Katastrophe bewahrt haben. Diese Bunker wurden nach Meinungen vieler Experten von der damaligen Regierung angelegt um einer möglichen Bedrohung, genau wie dieser, zu entgehen. Bedauerlicher Weise sind alle verwertbaren Dokumente darüber, zusammen mit der Erdregierung, unwiederbringlich verloren.

Klare Beweise für diese Theorien sind nur schwer zu erbringen. Die Landungen auf der verstrahlten, verseuchten und von dichten Staubwolken behangenen Erde, sind nicht nur wegen der Orbitalsatteliten gefährlich. Dennoch kommt es gelegentlich vor, dass scheinbar Überlebende von der Erde aus mit eigenen Schiffen aufsteigen um die umliegenden Anlagen zu Plündern und sogar Schiffe abzufangen und zu überfallen. Diese kleinen Überfälle stellen zwar keine ernsthafte Bedrohung für die Wirtschaft im Erdsektor dar, allerdings häuften sich diese Überfälle in letzter Zeit, so dass es wohl auf Kurz oder Lang zu einer Lösung des Problems kommen muss. Es scheint als hätten die Überlebenden die Bodenkriegsführung stark weiterentwickelt und sogar an den Weltraum angepasst. Jegliche Kontaktversuche sind kläglich gescheitert und wurden teilweise sogar vom SBD verhindert. Eine genaue Erklärung dafür hat derzeit noch niemand gefunden, zumindest von der offiziellen Seite her.

Genauere Studien von Seiten des SBD fielen bisher aus Mangel an Ressourcen aus und stehen derzeit nicht zur Diskussion. Inoffiziell wird es wohl jedoch genauere Nachforschungen dazu geben.